Wer Angst vor dem Tod hat, hat Angst vor dem Leben
Hast du dich schon einmal gefragt, warum die Angst vor dem Tod viele von uns so stark beeinflusst? Diese Angst kann sich wie eine düstere Gewitterwolke über unsere Lebenssonne legen. Was zur Folge hat, dass wir ständig lieber drinnen bleiben, statt raus ins Leben zu gehen, weil wir Angst haben das Unwetter könnte uns treffen. So verwandelt sich das Leben für manche in ein Wartezimmer, in dem wir dem vermeintlichen Ende entgegenblicken. Ist das nicht paradox?
Ja, das Leben kann tödlich sein. Aber wäre es nicht großartig, wirklich zu leben, bevor wir sterben? Was wäre, wenn wir dem Tod nicht mit Schrecken, sondern mit Neugier begegnen könnten? Der Tod und das Leben sind untrennbar miteinander verbunden. Indem wir unsere eigene Endlichkeit akzeptieren, gewinnen wir eine neue Perspektive. Denn es ist der Tod, der dem Leben seinen Wert verleiht.
Erst durch die Vergänglichkeit wird jeder Moment kostbar, und selbst die kleinen Augenblicke gewinnen an Bedeutung. Nehmen wir eine Seifenblase: Während wir sie in den Himmel pusten, wissen wir, dass sie bald zerplatzen wird. Genau das verleiht ihr ihre Magie und lässt uns staunen. Was wäre, wenn der Tod uns ebenfalls zum Staunen bringen könnte?
Es gibt viele Kulturen, darunter die mexikanische, die den Tod feiern und mit bunten Farben anmalen, auch wenn sie dabei traurig sind. Unsere Kultur hingegen hat den Tod weitgehend ausgeklammert. Dies führt dazu, dass viele Menschen aus Angst vor Verlust Entscheidungen treffen, die sie später bereuen. Oft erlebe ich am Sterbebett das Bedauern über verpasste Chancen: die heimliche Liebe, die nie geküsst wurde; das Abenteuer, das nicht gewagt wurde; die unzähligen Momente, die nicht genutzt wurden.
Deshalb sollten wir uns nicht erst am Ende, sondern von Anfang an mit dem Sterben auseinandersetzen. Denn mal ehrlich, wir sind schon tausende Male im Kleinen gestorben, bevor wir im „großen Stil“ unser Leben verlassen. Wir sterben bei der Geburt, wenn wir ein geliebtes Kuscheltier verlieren, beim ersten Liebeskummer, einer Trennung, einem Umzug oder beim Verlust eines geliebten Menschen. Wir sterben im Leben immer und immer wieder. Und in all diesen Momenten zeigt uns der Tod, dass das nicht das Ende ist. Er lehrt uns, wie Überleben funktioniert.
Wenn wir lernen, dem Tod ins Gesicht zu sehen, lernen wir auch, das Leben auf eine neue Weise zu schätzen. Der Tod konfrontiert uns mit dem, was wirklich zählt. Wenn wir ihn als natürlichen Bestandteil und Freund des Lebens akzeptieren, wird unsere Zeit auf Erden großartig. So gibt es am Ende nichts mehr zu bereuen, und wir können diese Welt friedvoll und mit einem Lächeln im Gesicht verlassen, wenn uns der Tod angrinst.
"Lächle und die Welt lächelt zurück"
Und für alle Mutigen unter euch biete ich ab dem kommenden Jahr einen neuen Workshop an: Sterben für Anfänger
04.11.2024
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